Gemarkungsfläche 1.391 Hektar
Große Kreisstadt seit 2003
Der Bahnhof Bad Rappenau liegt an der Bahnlinie Heilbronn - Sinsheim - Heidelberg
Aus der Geschichte
Die erste sichere und geschichtlich verbürgte Nennung des Ortes stammt aus dem Jahre 1343. In einer Urkunde ist festgehalten, dass ein Konrad von Helmstatt den Bischof von Worms um die Erlaubnis bat, die Kapelle zu "Rappenaw", die bis dahin Filiale der Pfarrei Wimpfen am Berg gewesen war, zu einer selbständigen Pfarrkirche zu erheben.
Die Herren von Helmstatt besaßen den weitaus größten Teil Rappenaus bis zum Jahre 1592. In diesem Jahr verkaufte Johann Philipp von Helmstatt vier Fünftel von Rappenau an Reinhard von Gemmingen zu Treschklingen. Das sogenannte "Wimpfener Fünftel", das 1438 an die Stadt Wimpfen verkauft worden war, wurde 1649 zurück gekauft. 1806 fiel Rappenau an das Großherzogtum Baden.
1822 begann Rappenaus Geschichte als Heilbad mit der Entdeckung eines mächtigen Salzlagers durch Salineninspektor Georg Christian Henrich Rosentritt. Ein Jahr danach entstand auf dem Schwärzberg die Rappenauer Saline - eine der modernsten Siedesalzanlagen Europas. 150 Jahre lang, von 1823 bis 1973, hat man auf der Rappenauer Saline aus Sole Siedesalz gewonnen. Seit 1973 wird die Sole nur noch für gesundheitliche Zwecke genutzt.
Bereits 1833 öffnete das Aktiensolebad (das Sophienbad) seine Pforten. Es war das erste Solebad im damaligen Großherzogtum Baden. Die Errichtung des Salinensolebades durch die Saline 1845 und des gemeindeeigenen Sophie-Luisen-Bades waren weitere Stationen in der Entwicklung des Kurbetriebes in Bad Rappenau, das am 1. Oktober 1930 das Prädikat "Bad" erhielt.
Besonders nach dem 2. Weltkrieg ist Bad Rappenau stark gewachsen. Während der Ort vor dem zweiten Weltkrieg gut 1900 Einwohner hatte, wurden 1972, vor der Gemeindereform, bereits 5.200 Einwohner gezählt. Durch die Eingemeindung der Ortsteile stieg die Einwohnerzahl bis Ende 1973 auf rund 14.000 Personen. Damals wurde der Gemeinde auch die Bezeichnung "Stadt" verliehen.
Mitte 2001 überschritt die Stadt Bad Rappenau die 20.000-Einwohner-Marke. Damit war eine wichtige Voraussetzung für die Erhebung zur großen Kreisstadt erfüllt. Seit 1. Januar 2003 ist Bad Rappenau auf Beschluss der Landesregierung große Kreisstadt.
Sehenswürdigkeiten Bad Rappenau
- Wasserschloss von 1601
- Evangelische Stadtkirche von 1888
- Katholische Kirche von 1930 (erweitert 1955)
- Kulturhaus Forum Fränkischer Hof von 1842
- Historische Salinengebäude im Salinengarten
- Historische Soleförderung mit Tretrad, Bohrturm und Pumpenhäuschen
- Villa Rustica am Römersee
- Fünf-Mühlen-Tal zwischen Zimmerhof und Siegelsbach
Aus der Geschichte von Zimmerhof
Der Ort, der mehrere Jahrhunderte unter Wormser Obhut stand, wird zum ersten Mal 1307 urkundlich erwähnt. In diesem Jahr werden die Herren von Ernberg, die auf Burg Ehrenberg bei Heinsheim saßen, mit den "Höfen zu Zimmern" belehnt. Nach Aussterben der Ernberger 1647 fällt deren Besitz wieder an Worms zurück. Später gehörte der Zimmerhof teilweise den Herren von Helmstatt und den Herren von Racknitz. 1806 kamen Zimmerhof und die Mühlen zum Großherzogtum Baden.
1935 erfolgte die Eingemeindung nach Heinsheim, 1950 kam Zimmerhof auf Grund einer Abstimmung nach Bad Rappenau. Noch Anfang der 90er Jahre gehörte Zimmerhof mit rund 450 Einwohnern zu den kleineren Wohnbezirken. Durch die Ausweisung neuer Baugebiete Anfang bis Mitte der 90er Jahre hat sich Zimmerhof mittlerweile zum größten Wohnbezirk mit über 1.900 Einwohnern entwickelt.