wappen bonfeldEingliederung nach Bad Rappenau zum 1. November 1973
Gemarkungsfläche 1.151 Hektar

Aus der Geschichte
Der älteste Teil von Bonfeld ist der Eichhäuser Hof, der bereits in einer Urkunde von König Ludwig vom 29. August 856 als "villa Eichusa" erwähnt wird. Der Name Bonfeld ist erstmals nachweisbar im Zusammenhang mit einem Adelsgeschlecht, das sich nach der Siedlung benannte (Otto von Bonvelt, 1208 - 1218). Das Geschlecht der Bonvelt ist bereits Anfang des 15. Jahrhunderts ausgestorben. An seine Stelle traten die Herren von Helmstatt, die den Ort als Mannlehen des Hofstiftes Worms besaßen und ihn 1476 mit Wormser Zustimmung an die Herren von Gemmingen verkauften.

Von zwei Gemming´schen Schlössern des 18. Jahrhunderts hat sich das obere, 1748 im Barockstil erbaut, erhalten. Das untere Schloss von 1784, im Mansardstil erbaut, brannte 1956 ab und wurde 1971 abgerissen. Zwischen beiden erhebt sich der "Wasserturm", ein letzter Rest eines von Philipp dem Weisen von Gemmingen 1564 - 1568 erbauten Wasserschlosses.

1806 kam Bonfeld zu Württemberg. Es wurde zunächst dem neu gebildeten Oberamt Kirchhausen und dann am 26.04.1908 dem Oberamt Heilbronn zugeteilt. Bei der Eingliederung nach Bad Rappenau am 1. November 1973 hatte Bonfeld 1.309 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Barockschloss von 1748
  • Wasserturm", einziger erhaltener Teil des 1564 - 68 erbauten Renaissanceschlosses, das 1622 von den Truppen Tillys zerstört wurde
  • Evangelische Kirche, 1773 im frühklassizistischen Stil erbaut

Heiteres aus Bonfeld
Von Bad Rappenau aus gesehen und an der Grenze vom ehemaligen Königreich Württemberg gelegen, wurden die "Boufelder" als Blitzschwowe, Suppeschwowe, Knöpflesschwowe tituliert, so Otmar Meisinger.

Auf dem Tanzboden wurden oft allerlei Neckereien ausgetauscht, wie beispielsweise die sattsam bekannten Sprüche. "Der Schwob wird erst mit vierzig gescheid". Dabei muss er immer noch Acht geben, dass er rechtzeitig den Rang kriegt, um einen Termin nicht zu verpassen.

Den Bonfeldern wurde auch noch nachgesagt, dass sie ein etwas lockeres Mundwerk hätten. Setzte einmal ein Bonfelder seinen Fuß nach auswärts, so Meisinger, haben sie wohl recht aufgetrumpft und die anderen recht schlecht aussehen lassen. So kam es offensichtlich zu der Redewendung: "Awwer heid wehd widder der Boufelder Wind scharf".

Früher soll es in Bonfeld nur gut aussehende Damen gegeben haben. So bildete sich der Spruch heraus: "Mit de Boufelder Mädlin und de Hostätter Borschd konn me uff de Marikt geh". Großen Eindruck hinterließ früher die üppige Haarpracht der Männer, vor allen Dingen die schönen Backenbärte. Warum diese Pracht gerade hier zustande kam, weiß keiner so richtig. Viele vermuten, dass diese Herrlichkeit mit "Moschd" gepflegt wurde. Man nannte die Bonfelder deshalb auch "Stolzbackabärt".

Die Bonfelder wurden auch "Seebrenner" genannt. Die Geschichte über den Ursprung dieses Unnamens ähnelt der aus Babstadt sehr. Die Frage bleibt offen, wo der Name zuerst auftauchte. Es wird erzählt, dass die Einwohner von Bonfeld einmal den verwachsenen See abräumen wollten. Ob dies der heute noch vorhandene oder ein heute verlandeter See war, sei dahingestellt. Sie streuten zu diesem Zweck Stroh auf das Wasser und versuchten es anzubrennen. Damit sollte der Uferbewuchs mit verbrennen. Dieses Vorhaben misslang aber gründlich und somit war man dem Gespött der Nachbarorte ausgesetzt.