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Wer hätte das gedacht, dass durch Bad Rappenau einmal ein 48,6 Meter langes U-Boot fährt! Das wird es so schnell nicht mehr geben. Maritim ist Bad Rappenau eigentlich ganz gut aufgestellt. Schon seit den 1980er Jahren hat die Stadt ein Patenboot bei der Marine, seit 1994 trägt das Minentauchereinsatzboot den Namen der Kurstadt. Der Heimathafen der Bad Rappenau ist Kiel. Hier war auch U17 lange Jahre stationiert.

Der 90 Meter lange und 10 Meter hohe Schwertransport von U17, der am 28.07. im Auto-Technik-Museum in Sinsheim ankommen soll, manövriert sich am späten Vormittag des 16.07.2024 durch die Straßen Bad Rappenaus. Doch das ist knifflig! An der Kreuzung der Siegelsbacher-, Babstadter- und Heinsheimer Straße (direkt gegenüber der Evang. Stadtkirche) wird es wohl nur zentimeterweise vorangehen. Vor dem Überqueren der Kreuzung muss der Grünstreifen vor der Kirche mit Stahlplatten abgedeckt werden, damit der Radius zum Bewältigen der Kreuzung erreicht werden kann. Aber keine Angst: Das Team vom Technik-Museum und der Fahrer der Spedition haben alles im Griff.

Gleich nach der Durchfahrt des Kreuzungsbereiches werden die Stahlplatten wieder entfernt und die Pflanzen wieder freigelegt. Nach der Überwindung des Kreisels Heinsheimer Straße / Kirchenstraße bewegt sich der Schwertransport in Richtung Bahnübergang. Dort ist für den Dienstag dann Endstation des Transports.

Am Mittwochabend, 17.07.2024, wird es dann wieder spannend, wenn das U-Boot für die Bahnüberquerung vorbereitet wird. Hierbei wird das Boot gedreht bzw. geneigt, damit die Höhe reduziert werden kann und der Transport unter den Oberleitungen der Bahn hindurch fahren kann. Technisch ist dies eine Sensation, die weltweites Interesse geweckt hat. Dafür wurde eigens eine Drehvorrichtung entwickelt, und das Drehen des maritimen Oldtimers ausführlich geübt.

Da diese technischen Herausforderungen viel Zeit erfordern, gibt es für alle U-Boot-Fans von Dienstag, 16.07.2024 ab ca. 12 Uhr bis zur Bahnquerung am Mittwochabend ein mehr oder weniger maritimes Bühnenprogramm mit viel Musik, Tanz und Informationen zum U-Boot auf der eigens aufgestellten Bühne vor dem Rathaus in der Fußgängerzone.

Zu hören sind Seemannslieder, volkstümliche und internationale Schlager zum Thema Seefahrt und Meer – humorvoll moderiert von Karl Schramm. Mit dabei sind auch der Musikverein Grombach mit seiner Big-Band und Jugendkapelle, der Tanzsportclub Bad Rappenau, der 1. RCV die Wolfsstecher, die Landjugendfanfarengilde, Bad Rappenauer Chöre, der Dührener Shantychor, der Shanty-Chor der Marinekameradschaft Rottenburg u.a.
Auch die „Dorfpiraten“ sind mit dabei. Im Gepäck haben die Piraten nicht nur ihre unverwechselbare gute Laune, sondern auch den mitreißenden Party-Sommerhit "U-Boot Bad Rappenau". Am 16.07. und 17.07. werden die lautesten Piraten der sieben Weltmeere zusammen mit ihrer Crew die ahnungslosen Bürger von Bad Rappenau mit ihrem mitreißenden Spektakel begeistern.

Es gibt aber nicht nur ein Bühnenprogramm und Wissenswertes zu U17. Selbstverständlich bewirten Rappenauer Vereine, Gastronomen und Organisationen die Crew von U17 und die (hoffentlich) zahlreichen Gäste. Neben vielfältigen Getränken steht für die U-Boot-Fans ein breites kulinarisches Angebot bereit. Dieses reicht u.a. von Obstspießen, Steaks, Bratwürsten, Currywurst, Waffeln (herzhaft und süß), Fingerfood (vegan und vegetarisch), Chicken Wraps, Burgern und Pommes bis hin zu Flammkuchen, Feuerteufeln, Garnelenspießen und Spießbraten.

Wer ganz genau über U17 informiert werden möchte oder allgemeine Fragen rund um das Thema U-Boot hat, ist bei den anwesenden Mitgliedern des Verbands deutscher U-Boot-Fahrer in den besten Händen. Es werden auch Führungen angeboten und Power-Point-Präsentationen sowie Filme im Ratssaal des Rathauses gezeigt. Vor Ort ist außerdem Flottillenadmiral a.D. Viktor Toyka - er war von Indienststellung des Bootes U17 bis 1975 I WO (Erster Wachoffizier) und danach der 2. Kommandant in einer Reihe von insgesamt 17 Kommandanten des U-Bootes.

Es besteht auch die Möglichkeit für Schulklassen und Gruppen sich über das U-Boot zu informieren und Führungen des Verband deutscher U-Boot-Fahrer beim Kulturamt zu buchen. Führungen sind möglich dienstags ab 11 Uhr und mittwochs ab 8.30 Uhr.

Da ganz Bad Rappenau im U-Boot-Fieber ist, werden jeden Tag neue Ideen entwickelt. So wird man sicher beim ein oder anderen Bäcker U-Boot-Gebäck finden… Ein Besuch in Bad Rappenau wird sich an den beiden Tagen, an denen U17 zu Gast ist, auf jeden Fall lohnen.

Download: Das geplante Programm in Bad Rappenau kann man hier herunterladen (Stand: 12. Juli).

Bilder: Technikmuseum Speyer / Dorfpiraten

Hintergrund:

• U17 ist ein U-Boot der Klasse 206A, hat eine Länge von etwa 48 Metern, einen Tiefgang von 4,6 Metern und verdrängt getaucht etwa 500 Tonnen

• Das Einsatzgebiet des U-Boots war hauptsächlich in der Nord- und Ostsee, später nach der Umrüstung zur Klasse 206 Alpha dann auch im Mittelmeer

• U17 hat einen ganz besonderen Einsatz gefahren und war, gemeinsam mit U26, das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern nach dem Zweiten Weltkrieg und das erste U-Boot, das im Hafen von Baltimore einlief, nachdem dort das letzte U-Boot im Jahr 1916 (U-Deutschland) ankerte

• Die Boote vom Typ 206 haben - so lange wie kein anderes U-Boot zuvor - fast 40 Dienstjahre in der deutschen Marine gedient, und nach so langer Zeit hätte es den Generationen an Besatzungsmitgliedern in der Seele wehgetan, wenn man diese nicht erhalten und der Nachwelt zugänglich gemacht hätte. Die aus ehemaligen Besatzungsmitgliedern bestehende "U-Boot-Kameradschaft U17" wird sich später um den Erhalt des U-Boots als Exponat kümmern

Galerie

Bad Rappenau
74906 Bad Rappenau
Museum Sinsheim & Stadt Bad Rappenau
16.07.2024 - 17.07.2024
12:00 - 23:00 Uhr