Mittelalterliche Kirche aus dem 12. Jahrhundert mit Fresken und Rittergruften am Neckarsteig. Schöne Aussicht über das Neckartal.
Weit blickt man von der Bergkirch über den Neckar ins Land. 110 Stufen sind es aus dem Dorf hinauf zur Bergkirche.
Sie wurde bereits im 10. Jahrhundert erwähnt. Man vermutet, dass der Standort ein so genannter „Druidenplatz“ gewesen sei. Sicher ist, dass er – mit seiner heute noch fließenden Brunnenquelle – in fränkischer Zeit ein Missions- und Taufplatz war, und dass offenbar schon damals an dieser Stelle ein Taufkirchlein errichtet wurde.
Der wuchtig-quadratische Kirchturm ist in seiner Grundanlage romanisch und weist ins zwölfte Jahrhundert zurück. Um das Jahr 1250 muss der Turm umgebaut worden sein; aus dieser Zeit stammt der breite frühgotische Triumphbogen, der mit sicherem Formgefühl Schiff und Chor der Kirche verbindet.
Aus dieser Zeit stammen wohl auch die ältesten Fresken der Kirche, nämlich die vier Evangeliensymbole im Kreuzgewölbe des Turms über dem Altar. Die ältesten gotischen Fenster an der Ostwand des Turmes mögen etwa aus dem Jahre 1300 stammen; sie zeigen noch sehr schöne Formen. Die anderen Fenster wurden später verändert.
Etwa aus dem Jahre 130 stammen auch die Fresken der beiden Seitenwände des Chores, Christus auf dem Thron des Richters und Christus auf dem Thron der Gnade darstellend, mit den fürbittenden Heiligen und predigenden Aposteln. Die östliche Rückwand des Chores zeigt spätgotische Freskenmalereien etwa aus dem Jahr 1500 mit den beiden Heiligen St. Hilarius und St. Maximinus in mittelalterlicher Bischofstracht, dazu Ritter von Ehrenberg, die auf ihren Wappen knien. Die einst den Fußboden bedeckenden Grabplatten (1400 – 1700) des Ehrenberger Rittergeschlechts sind nun an den Wänden des Chorraumes aufgestellt.
Bei Renovierungsarbeiten fand man alte Rittergruften, die zum Teil noch gänzlich unzerstört und unberührt waren.
Das Kirchenschiff wird erstmals 1376 als „neu erbaut“ erwähnt, es muss aber doch schon älter sein, denn bei Restaurationsarbeiten wurde auf der Südseite ein letztes, erhalten gebliebenes romanisches Fenster wieder freigelegt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrmals baulich verändert und verschönert nach damaligem Geschmack, so dass die Kirche im Innern ihr ursprüngliches, mittelalterliches Gesicht verlor. Alte Fresken wurden übermalt, der alte Altar Johannes des Täufers (in der heutigen Taufkapelle) verschwand, eine Seitenkapelle mit Marienaltar wurde vermutlich ganz abgebaut, um einer barocken Kanzel, welche heute noch steht, Platz zu machen. Wenn wir uns im Kirchenschiff stehend umsehen, fällt uns die Riesengestalt des Hl. Christopherus mit dem Christuskind auf der Schulter auffallen. Es handelt sich dabei um ein Fresko etwa aus dem Jahr 1280, fast ganz erhalten und bei der Kirchenrenovation 1963 entdeckt.
Im Glockenstuhl der Bergkiche hängen drei Glocken. Die älteste und zugleich kleinste Glocke wurde 1621 gegossen und hat als einzige die Jahrhunderte und die Weltkriege in Heinsheim überstanden.